Amerikanische Forscher haben 168 Patienten mit kraniomanibulärer Dysfunktion (CMD) zunächst in Selbstbehandlungsmethoden (SBM) unterwiesen. In der zweiten und zehnten Woche wurden diejenigen Patienten, deren faziale Schmerzen stärker geworden waren, entweder weiter mit SBM oder mit TCM behandelt (Akupunktur, Moxibustion, Arzneimitteltherapie, Tuina und Lebensführungs/Ernährungsberatung). Innerhalb eines Jahres erhielten die Probanden 20 Akupunkturbehandlungen und wurden 20 Wochen lang mit Kräutern behandelt. Die wesentlichen Akupunkturpunkte waren S7/Ma7 (xiaguan) und/oder S6/Ma6 (jiache), F20/Gb20 (fengchi) und/oder F21/Gb21 (jianjing), Ex2/M-HN-9 (taiyang), IC4/Di4 (hegu) und H3/Le3 (taichong). Sie wurden entsprechend der individuellen Diagnose mit weiteren Punkten ergänzt. Die phytotherapeutischen Maßnahmen stützten sich auf 12 TCM-Diagnosen und verwendeten für jede Symptomkonfiguration grundlegende Rezepturen, wobei individuelle Modifikationen zulässig waren. Dabei ließ sich mit TCM kurzfristig (nach 8 Wochen) eine signifikant stärkere Schmerzreduzierung erzielen als mit Selbstbehandlung sowie eine stärkere Reduzierung der Schmerzbeeinträchtigung bei sozialen Aktivitäten. In zwei von fünf TCM-Gruppen zeigte sich bei zwei Dritteln der Partizipanten im Lauf von 16 Wochen eine klinisch relevante Reaktion (≥ 30 % Verbesserung) bei der Schmerzbeeinträchtigung. (Comparative effectiveness of traditional Chinese medicine and psychosocial care in the treatment of temporomandibular disorders-associated chronic facial pain, J Pain, Nov. 2012, 13(11), 1075-89) |