Zunehmende Beweise für die Wirksamkeit von Akupunktur bei Heuschnupfen

Australische Forscher haben 175 Patienten mit saisonaler allergischer Rhinitis (SAR) während der Pollensaison in einem Zeitraum von vier Wochen zwölf Mal entweder mit Verum-Akupunktur (VA) oder mit Sham-Akupunktur (SA) behandelt. Bei Behandlungsende und bei den Nachuntersuchungen zeigte sich, dass mit VA die Intensität der Symptome (Niesen und Juckreiz) in signifikantem Maß stärker reduziert und die Lebensqualität deutlicher verbessert werden konnte als mit SA.

(Acupuncture for seasonal allergic rhinitis: a randomized controlled trial, Ann Allergy Asthma Immunol, Oktober 2015, 115(4), 317-24)

 

Bei einer mit 30 Patienten durchgeführten deutschen Pilotstudie zeigte sich, dass SAR-Patienten im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen bei Behandlungsbeginn veränderte kardiovaskuläre autonome Funktionen hatten, die mithilfe der Akupunktur zum Teil normalisiert werden konnten.

(Autonomic Function in Seasonal Allergic Rhinitis and Acupuncture – an Experimental Pilot Study within a Randomized Trial, Forsch Komplementmed, 2015, 22(2), 85-92)

 

Eine australische Forschergruppe hat die verschiedenen Botenstoffe, Rezeptoren und Signaltransduktionsvorgänge untersucht, die mit der antiallergischen und antihyperalgetischen Wirkung der Akupunktur in Verbindung gebracht werden und bei SAR möglicherweise deren Funktionsprozesse beeinflussen. Dazu gehört die Reduzierung von entzündungsfördernden Neuropeptiden, Zytokinen und Neurotrophinen, die Aktivierung von cholinergischer und entzündungshemmender Signaltransduktion und die Vermehrung von opioidhaltigen Makrophagen in entzündetem Gewebe.

(Mediators, Receptors, and Signalling Pathways in the Anti-Inflammatory and Antihyperalgesic Effects of Acupuncture, Evid Based Complement Alternat Med, 2015, 2015:975632, online-Veröffentlichung)