Berichten zufolge soll der „Gelbe Kaiser“ 黃帝 (Huang Di), die systematische Erforschung der Akupunktur in Auftrag gegeben haben. Das folgende Zitat aus einem Disput mit seinem Leibarzt lautet: „Ich möchte nicht, dass die Menschen in China bloß mit Kräutermedizin oder mit groben Steinnadeln behandelt werden. Man soll sie mit kleinen, dünnen Nadeln stechen, die man in die Muskeln einführt, um Blutzirkulation und Energiekreislauf anzuregen. Ich wünsche, dass diese Art der Therapie über das ganze chinesische Reich verbreitet und an spätere Generationen überliefert wird. Dazu ist Voraussetzung, dass man eine klare Methodik der Nadelbehandlung herausarbeitet.“
Der älteste Fund von Akupunkturnadeln aus Metall stammt aus dem Grab eines Mitglieds der kaiserlichen Familie aus dem 2.Jahrhundert v. Chr. Es handelt sich dabei um vier Gold- und fünf Silbernadeln. Neueste Grabfunde zeigen aber, dass wohl schon vor 4000, bzw. 6000 Jahren nadelförmige medizinische Instrumente zur Anwendung kamen. Wurden zuerst Nadeln aus Stein verwendet, folgten Nadeln aus Bambussplittern und später dann die uns bekannten Nadel aus Metall.
Das erste sicher datierbare systematische Lehrbuch der Akupunktur, stammt aus dem dritten Jahrhundert n. Chr. und enthält bereits 649 Akupunkturpunkte. Schon zu jener Zeit muss aufgefallen sein, dass beim Befühlen, beim Reiben oder beim Druck bestimmter Stellen über schmerzhaften Körperregionen der Schmerz erträglicher wurde. Man hoffte, durch Pressen oder Stechen dieser Areale eine schmerzlindernde Wirkung zu erzielen. Hierbei entdeckte man Punkte, von denen aus weit entfernte Körperstellen beeinflusst werden konnten. Man stellte fest, dass diese Punkte auch bei anderen Menschen mit einer ähnlichen Erkrankung eine Wirkung zeigten. Mit der Zeit wurde den Punkten auf diese Weise Krankheitssymptome zugeordnet. Dies war der erste Beginn einer Systematisierung.
Schließlich entdeckte man Zusammenhänge zwischen Akupunkturpunkten und Energieleitbahnen (Meridiane) und ordnete diese von der energetischen Schwingung Organsystemen zu.
Die Akupunkturlehre ist jedoch wahrscheinlich wesentlich älter als das daoistische Gedankengut, da bei der Suche nach dem eigentlichen Begründer immer wieder der Name des Gelben Kaisers auftaucht. Außerdem enthält das „neijing“ bereits daoistisches Gedankengut. Unter dem Einfluss dieser Lehre jedenfalls, entwickelte die Akupunktur ein theoretisches Konzept, das es ihr - basierend auf der bildhaften Symbolsprache dieser Philosophie - ermöglichte, komplizierte Regulationsvorgänge im Körper auf einfache Weise zu erklären. Somit wurde die Möglichkeit geschaffen, funktionelle Störungen präzise zu diagnostizieren und gezielt zu behandeln.
Diese philosophischen Grundlagen der Akupunktur, die in der modernen Naturheilkunde als Energetik bezeichnet werden, haben im Wesentlichen heute noch Gültigkeit.
Auch sollte der Heiler sich mit den Künsten auseinandersetzen, um eine starke Verbindung mit dem Kosmos herzustellen. Heilung ist mehr als die reine Anwendung von Wissen. Inspiration, Empathie, Reflektion und vieles mehr sind notwendig, um immer die richtigen Worte und die passende Methode für den jeweiligen Menschen zur Verfügung zu haben und nicht geblendet zu sein, von irgendeinem starren Dogma.
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Chinesische Forscher behandelten 45 Glaukom-Patienten auf den Punkten V1/Bl1 (jingming) und Ex-HN7 (qiuhou) viermal entweder mit manueller Akupunktur (MA) oder mit Elektroakupunktur (EA) oder mit Sham-Akupunktur (SA). Mit MA und EA konnte der Augeninnendruck 60 Minuten nach jeder Behandlung sowie nach den insgesamt vier Behandlungen stärker gesenkt werden als mit SA.
(Effect of Acupuncture on Intraocular Pressure in Glaucoma Patients: A Single-Blinded, Randomized, Controlled Trial, Evidence-Based Complementary and Alternative Medicine, 28. April 2020, https://doi.org/10.1155/2020/7208081)
Chinesische Forscher haben 150 Patienten (82% Frauen, Durchschnittsalter 36,5 Jahre) mit episodischer Migräne ohne Aura acht Wochen lang zwanzigmal entweder mit Verum-Akupunktur plus Standardtherapie oder mit nichtinvasiver Sham-Akupunktur plus Standardtherapie oder nur mit Standardtherapie behandelt. Mit Verum-Akupunktur wurde in den Wochen 13-20 eine signifikant höhere Reduzierung der Migränetage und in den Wochen 17-20 eine signifikant höhere Reduzierung der Migräneanfälle erzielt als mit Sham-Akupunktur oder mit Standardtherapie allein.
(Manual acupuncture versus sham acupuncture and usual care for prophylaxis of episodic migraine without aura: multicentre, randomised clinical trial, BMJ, 25. März 2020, 368, doi: 10.1136/bmj.697)
In einem BMJ-Editorial weist Heather Angus-Leppan ausdrücklich auf eine besondere Stärke oben genannter Studie hin. Nur in dieser und einer vorangegangenen Studie ist es den Autoren gelungen, in der Kontrollgruppe die Sham-Akupunktur erfolgreich zu verdecken/kaschieren, was bis dahin die Auswertung nicht-pharmakologischer Studien zur chinesischen Medizin deutlich erschwert hat.
(Heather Angus-Leppan, Manual acupuncture for migraine, BMJ, 25 März 2020, 368, doi: 10.1136/bmj.m1096)
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